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Brigitte Prem berichtet auf einer eigenen Seite über Elfen in Irland und Salige in den Alpen. Manchmal treten diese als Beschützer der Menschen in Erscheinung oder sie bedrohen die Menschen oder treiben nur Unfug


Vieles über Märchen und diese Elfen und Salige


Die Suche nach den drei Schätzen von Brigitte Prem


Der Roman "Die Suche nach den Drei Schätzen" - "The Search After The Three Treasures" by Brigitte Prem ist auf Deutsch und Englisch bei dem BOD-Verlag erhältlich..


Wer hat die drei Schätze gestohlen? Wer hat sie gesucht? Wer hat sie gefunden? Wer hat sie bezahlt?

  • Stricknadeln, die alles zu Ende führen

  • Ein Stein, der zu Erfolg verhilft

  • Ein Ring, der beliebt macht

Es war einmal ein reicher Mann. Er besaß Wälder und Felder, Häuser und Fabriken. Weil er so reich war, nannte man ihn König. Er war eigentlich kein König, denn Könige gab es nicht mehr. Er hieß nur so. Der König hatte drei Söhne.


"Wem soll ich meinen Besitz, mein Königreich, vererben?" fragte er seine Berater.

"Stell deine Söhne auf die Probe", antworteten diese ihm.


Da ging der König mit seinem ältesten Sohn in einen seiner Wälder. Er atmete tief ein. Würde das folgende Gespräch ihm eine Richtlinie geben?

"Dieser Teil des Waldes ist seit 150 Jahren gleich geblieben", sagte er.

Rupert antwortete nicht. Er wusste nicht, worauf sein Vater hinaus wollte.

"Die Forstwirtschaft muss wirtschaftlich sein, denn von hier bis zur anderen Seite des Berges hängen 30 Arbeitsplätze dran".

"Was interessiert dich das?" fragte der Sohn erstaunt.

"Wir sind für die Leute verantwortlich, die für uns arbeiten", erklärte der König.

"Warum holzt du den Wald nicht einfach ab? Das Holz würde viel Geld bringen:"

"Wir sind auch für die Natur verantwortlich."


Der König war enttäuscht. Er hatte dem Sohn eine forstwirtschaftliche Ausbildung angedeihen lassen. Er hatte erwartet, der Sohn würde vorschlagen, dass eine Plenterwirtschaft mit den Mitarbeitern besprochen werden könnte, die zwar weniger Geld bringen, aber die Umwelt schonen würde.

Der König nahm den zweitältesten Sohn zu einer Bauversammlung mit. Es ging um ein Mietshaus, das schlecht gebaut und nach 30 Jahren voller Mängel war.


Und so lud der reiche Mann, der König, den zweiten Sohn ein, mit ihm eines seiner Mietshäuser zu besichtigen. Der Sohn wollte zuerst nicht, sah aber, wie sehr seinem Vater daran lag, und ging mit.

Es war dies ein Mietshaus, das 30 Jahre zuvor fehlerhaft gebaut worden war. Es war an Leute vermietet worden, die nicht viel Miete bezahlen konnten, aber sie erwarteten doch, dass sie in diesem Haus ihr Leben verbringen konnten. Sie waren inzwischen alt geworden. Aber das städtische Bauamt hatte Abriss oder Renovierung befohlen.

"Was würdest du tun?" fragte der König seinen Sohn.

"Du könntest das Haus abreißen, luxuriös aufbauen und viel mehr Miete verlangen", schlug Herbert vor.

"Wir sind für die Mieter verantwortlich", sagte der König.

"Du wirst in dieser reichen und schönen Gegend für luxuriöse Wohnungen viel Geld verlangen können. Damit kannst du dir leisten, das alte Bauernhaus am Stadtrand zu kaufen und für diese Mieter herzurichten."

Der König blickte seinen zweiten Sohn nachdenklich an. Was der sagte, machte Sinn. Dennoch hatte er das Problem nicht ganz erfasst. Manche der Mieter waren sehr alt, und eine Umsiedelung in ein anderes, wenn auch vielleicht schöneres, Gebiet würde ihnen schwer fallen. Aber der Bub war noch jung. Vielleicht war er lernfähig?

Als die drei Buben geboren worden waren, hatte der König darauf bestanden, für jeden Buben, Rupert, Herbert und den Jüngsten, eine salige Frau als Patin zu bitten.


Den Jüngsten nannte man zum Leidwesen des Königs nur den Dummling, denn man hielt nicht viel von ihm.


Die salige Frau, die Patin von Rupert, schenkte ihm einen Stein, der zu Erfolg verhilft. Herbert bekam von seiner Patin, auch einer saligen Frau, einen Ring, der beliebt macht. Und der Jüngste bekam Stricknadeln, die alles zu Ende führen. Es waren aber Bedingungen an die Geschenke geknüpft: Die Besitzer mussten guten Willens sein.


Die Besitztümer befanden sich jedoch noch nicht in der Hand der jungen Männer, weil der Vater sie nicht für reif genug hielt. Der Vater hatte die drei Kostbarkeiten in seinem Safe eingeschlossen.


Da der König jetzt so viel über seine Söhne nachdachte, öffnete er den Safe, um die drei Schätze herauszunehmen. Da merkte er, dass der Stein weg war. Er war sehr betroffen. Der Safe war verschlossen. Er dachte darüber nach, wer die Safe-Nummer haben oder ausfindig machen könnte, aber es fiel ihm niemand ein. Da befahl er Rupert, seinem ältesten Sohn, des Nachts Wache zu halten. Aber obwohl der Stein ja ihm gehören sollte, schlief er ein, und am nächsten Tag war auch der Ring weg.


In der nächsten Tag hielten Rupert und Herbert Wache.

Rupert sagte zu Herbert: "Glaubst du daran, dass der Ring dich beliebt macht?"

"Das wird sich weisen," antwortete Herbert.

"Das ist doch Unsinn", spottete Rupert. "Wenn ich Erfolg haben werde, ist das einzig und allein meiner Tüchtigkeit zu verdanken. Was sollen ein toter Stein und ein metallener Ring bewirken?"

Und die beiden schlichen sich davon und machten sich in einem Wirtshaus eine lustige Nacht.



Nun lagen nur mehr die Stricknadeln im Safe.

"Lass mich Wache halten!" bat der jüngste Sohn seinen Vater.

"Du bist zu jung", sagte der Vater. "Für dich ist das zu gefährlich."

Aber der Dummling bat so lange, bis der Vater zustimmte.


Der Dummling nahm sich Rosen mit riesigen Dornen zum Safe. Immer, wenn er einschlafen wollte, griff er in die Dornen, dass er wieder munter wurde. Trotzdem döste er so weit weg, dass er erst durch ein ganz leises Geräusch aufmerksam wurde, dass jemand beim Safe stand. Er sah nur einen Schatten. Er griff nach dem Schatten, ein lautes Geheul ertönte und die Gestalt eilte durch das Französische Fenster und durch den Garten davon.


Durch das laute Geheul war man im Haus aufmerksam geworden, und allmählich sammelten sich alle um den Dummling. In der Hand hielt er goldene Haare.

Der König ließ die goldenen Haare untersuchen, und man sagte ihm, dass sie mehr wert seien als alle drei wertvollen Schätze zusammen.

Da sagte der König: "Wenn das so ist, will ich die Frau haben, der diese Haare gehören." Und er versprach demjenigen seiner Söhne sein Königreich, der ihm die Frau bringen würde.


"Ich werde zuerst meine Stricknadeln suchen", sagte der jüngste Sohn. "Sie werden mir helfen, die Sache zu Ende zu bringen."

Die beiden anderen lachten ihn aus und erklärten ihm, dass, so wie der Stein und der Ring, Stricknadeln nur tote Dinge wären.

"Aber erkennt ihr denn nicht? Die drei Schätze sind Hilfen, um das Leben zu meistern: Die Stricknadeln führen alles zu Ende, der Stein verspricht Erfolg, und der Ring verspricht Beliebtheit. 

Mit allen drei Schätzen hätten wir gemeinsam Vaters Wirtschaftsimperium gut vorstehen können."


Herbert sah den Dummling grüblerisch an. Er war zwar nicht vom Wert der Schätze überzeugt, aber er fand irgendwie, dass das, was der Dummling sagte, Gehalt hatte. Trotzdem stimmte er in das Gelächter seines Bruders, Rupert, ein, und die beiden gingen ihrer Wege.

 

 

 

 

 

 

 

Wie wird es dem Dummling ergehen, der doch nur ein Dummling war? Werden Herbert und Rupert Erfolg haben, und wenn ja, wer von ihnen wird die Frau mit den goldenen Haaren bekommen? Wie wird es dem alternden König ergehen? Und wer hat die Schätze? Und warum wurden sie gestohlen?


Eins nach dem anderen! Im nächsten Kapitel begleiten wir den Dummling eine Weile, bevor wir uns Rupert zuwenden.

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Der Dummling